21. Juni 2000

Leserbrief von Peter Inden
Wassergeld oder Schweigegeld ? Was muß noch alles passieren, damit die Elsdorfer Kommunalpolitiker begreifen, dass es sich bei dem Braunkohlesturm Ende Mai nicht um eine einmalige Sache handelte, sondern um einen Dauerzustand ? Die Elsdorfer Bevölkerung wird die nächsten 20 Jahre mit „Kohlestürmen“ aus dem Tagebau Hambach zu kämpfen haben. Zusätzlich trägt der ständig herrschende „Hambach-Wind“ die lungengängigen Kohle- und Dreckpartikeln in die Wohnzimmer der Elsdorfer Ortschaften. Das können auch die Berieselungsanlagen nicht verhindern, die sind sowieso nur Kosmetik. Für die Rheinbraun Verstromungs AG sind solche Zustände scheinbar normal. Die Gemeinde Eldorf hat in der Vergangenheit stets halbherzig mit Rheinbraun verhandelt. Anstatt jetzt das Wassergeld als quasi monetäre Wiedergutmachung ins Spiel zu bringen, sollte besser nocheinmal über eine Rücknahme der Tagebaugrenze in Richtung Elsdorf verhandelt werden. Seit der letzten Diskussion im Braunkohlenausschuss haben sich nämlich die Grundannahmen darüber gravierend geändert. Der Tagebau Hambach arbeitet mittlerweile hoch defizitär, da die Kohle nicht in den geplanten Mengen verfeuert werden kann. Trotzdem wird der Hambacher Forst weiter abgebaggert, gemäß dem Motto „SOLANGE WIR BAGGERN MERKT IM RWE VORSTAND KEINER, DASS DIE HAMBACHER KOHLE UNBRAUCHBAR IST“. Die Elsdorfer Kommunalpolitiker sollten also einen Spaziergang durch die Reste des Hambacher Forstes und Etzweiler machen, den letzten Rheinbraun Geschäftsbericht lesen und sich dann im positiven Sinne für die Bürger einsetzen, von denen sie gewählt wurden.

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