20. November 1998

Leserbrief von Marianne Berneis
Manheim gegen Türnich III ?
Die Rekultivierung des Tagebaus Frechen wird von der Presse gern als positives Ereignis verkauft. Das dabei aber bereits die Weichen für das Abbaggern von Manheim gestellt wurden, darüber wird nur ungerne berichtet. Das verwundert nicht weiter, denn Rheinbraun und Herr Wind – der diesem Unternehmen sehr nahe steht – sind an einer Negativ-Berichterstattung in Sachen Braunkohle nicht interessiert. Tatsache ist aber, daß die Stadt Kerpen bereits im August 1994 eine Rahmenvereinbarung mit Rheinbraun geschlossen hat. In dieser Rahmenvereinbarung wird der Tausch von 17,5 Hektar landwirtschaftlicher Flächen um Manheim gegen 25 Hektar der Rheinbraun im Gewerbegebiet Türnich III geregelt. Rheinbraun sichert sich so, bereits im Vorfeld des näherrückenden Tagebaus Hambach, Flächen zwischen Manheim und der Autobahn 4, die einmal abgebaggert werden sollen. Das es für die Flächen noch keinen rechtskräftigen Rahmenbetriebsplan gibt, stört ebensowenig wie die Tatsche, daß die Pachtverhältnisse der Landwirte von der Stadt Kerpen auf Rheinbraun übergingen. Die Stellung der Landwirte gegenüber dem Verhandlungspartner Rheinbraun wird so geschwächt. Der Ausverkauf Manheims wird also gerade von dem Mann forciert, der sich in der Öffentlichkeit immer gerne als Strahlemannn und Wohltäter für Manheim darstellt. Es ist an der Zeit, daß Herr Wind „seinen“ Manheimern erklärt, daß er sie bereits heute mit Haut und Haaren an Rheinbraun verkauft. Alles andere ist unehrlich und unseriös.

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