18. März 2021 Gemeinsames Projekt rückt näher

Leserbrief von Dietmar Kinder, Elsdorf-Heppendorf:

Corona zeigt uns, wie verletzlich der Mensch in Wirklichkeit ist. Alles ist machbar und beherrschbar, …von wegen. Bei Phönix vom 14. März sagte der Evolutionsbiologe Prof. Matthias Glaubrecht in der Sendung „phoenix persönlich“, dass unser Planet gerade an eine Art Multiorganversagen leide, denn zum Klimawandel und Artensterben komme nun noch die Pandemie hinzu. Diese Zusammenhänge werden wir uns noch schmerzlich eingestehen müssen. Haben wir denn noch immer nicht bemerkt, wie stumm bereits der Frühling geworden ist? Die Vielfalt der Arten schrumpft immens; Vogelgezwitscher und Insektensummen kann man sich bald nur noch im Internet anhören. Auf eintönigen Maisfeldern und Steinvorgärten ist nicht mehr viel los. Dazu kommt der unaufhörliche Flächenfraß der Kommunen, wie jetzt das gemeinsame Groß-Projekt der Städte Kerpen und Elsdorf an der Karl-Ferdinand-Braun-Straße, wo sich auf 15 Hektar Kerpener und 35 Hektar Elsdorfer Gebiet – beschönigend innovativ genannt – Gewerbe ansiedeln soll. Was sagen die Grünen*innen und außen dazu? Nichts! Für sie ist die Umweltpolitik nur ein Vehikel für die völlige ideologische Umwandlung unserer Gesellschaft auf allen Ebenen. Sogar vor unserer Sprache machen sie nicht halt, wie der nun von ihnen propagierte Gender-Unfug zeigt. Bei uns geht der Raubbau mit dem Hambachtagebau munter weiter, dem inzwischen bis auf einen kümmerlichen Rest ein uralter Wald zum Opfer gefallen ist. Aber der Unsinn hört nicht auf: Die Riesenbagger des RWE fressen – obwohl eigentlich offiziell nicht mehr benötigt – auch die letzten Flächen des bald ausradierten Manheim. Obwohl bei diesem Abbaggern ja bereits jede Menge Kies anfällt, verwendet man diesen aber nicht und weist stattdessen ausgerechnet hier – in der schon geschundenen Landschaft im nord-westlichen Erftland – weitere Großflächen für die ach so dringend benötigten Kiesgruben aus. Immer mehr Arten sterben nicht nur überall auf der Welt aus, auch hier bei uns vor der Haustür. Der Mensch, als selbsternannte „Krone der Schöpfung“ (auf Latein heißt Krone übrigens Corona), läuft nun Gefahr selbst vom Artensterben erfasst zu werden. Er vermehrt sich weltweit überproportional, er plündert unseren wunderbaren blauer Planeten weiter Erde aus; sein Gier nach immer mehr ist unersättlich (Stichwort: Wachstumsfetischismus). Früher lebten nur die Fürsten wie die Fürsten, heute will jeder wie ein Fürst leben. Aber dieses globale Ausleben stößt nun immer schneller an Grenzen: Die Folgen des selbstverursachten Klimawandels sind zunehmende Kämpfe um die geringer werdenden Rohstoffe, Aufstände und Kriege mit immer schrecklicheren Massenvernichtungswaffen. Gesunde natürliche Lebensräume werden immer kleiner, die ausufernden Mega-Millionenstädte werden zu lebensfeindlichen Gewaltmetropolen; ein Schlaraffenland für Viren und Bakterien. Scheußliche weltweite Pandemien sind die logische Konsequenz. Der Mensch ist wohl zu dumm zu überleben.

Quelle:
18. März 2021 Kölner Stadt Anzeiger

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