Leserbrief von Waltraud Schnell zum Thema Altlasten in Braunkohletagebauen.
Das Aktionsbündnis Stommelner Bürger „Leben ohne Braunkohle“ hatte Ende 2018 den „Stommelner Apell“ über Schäden und Altlasten der Braunkohlentagebaue verfasst.
Es heißt „Gefährdung des nun wiederansteigenden Grundwassers durch Altlasten wie Kraftwerksaschen, Restmüll oder Munitionsrückstände.“ Nicht in Vergessenheit geraten, soll die Tatsache, dass in der Berrenrather Börde eine riesige Menge Giftgasgranaten, z.B. mit Senfgas, lagert. Vor Jahren berichtete die Kölnische Rundschau darüber. In den 50ger Jahren wusste man nicht wohin mit diesen Restbeständen des 2. Weltkrieges und transportierte diese sogar von Koblenz aus in unsere Gegend, um sie hier in einer tiefen Braunkohlengrube zu sammeln und dann mit Erde oder Abraum zuzuschütten. Die Stadtverwaltung Kerpen befasste sich in ihrer Umweltschutzwoche vom 26.6. bis 5.7.1987 in einer Ausstellung mit der „Darstellung von Altlasten“, darunter „Giftgasgranaten in der Berrenrather Börde“.
Diese bedrohen nicht nur das Grundwasser, sondern durch aufsteigende Gase und Gasgemische auch die Luft. Bei den heutigen technischen Möglichkeiten ist es machbar, diese gefährlichen Zeitbomben wieder auszugraben und fachgerecht zu entsorgen. Zunächst wären dafür verantwortlich die Bundeswehr, die früheren Grubeneigentümer und die Vertreter der umliegenden Kommunen, die es wussten oder zuließen. Deren Nachfolger könnten zum jetzigen Zeitpunkt dafür Mittel für den Strukturwandel einfordern. Beim Ausgraben können die Großgeräte von RWE und das Fachwissen der Mitarbeiter helfen. Nicht nur die Luftverschmutzung von oben ist ungesund, sondern auch die heimliche Verseuchung und Vergiftung von unten, die nach so viel Jahrzehnten ganz plötzlich durch Verrotten der Giftgasgranaten akut werden kann. Da ist jetzt schnell für Abhilfe zu sorgen. Der frühere Kerpener Bürgermeister Peter Müller schrieb 1987 in seinem Grußwort zur Umweltschutzwoche „Wir haben die Erde von unseren Kindern geborgt. Wir müssen behutsam mit ihr umgehen. Dieser bedeutungsvolle Satz spricht sehr direkt jeden einzelnen in seiner ganz persönlichen Verantwortung für das Ganze an.“
Waltraud Schnell
Leipziger Str. 20
50170 Kerpen
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