27. Dezember 1997

Leserbrief von Susanne Kaiser
Illegaler Spatenstich !
Beim Spatenstich für den geplanten BoA Block in Niederaußem haben RWE/Rheinbraun die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Zwar fiel die im Rheinischen Braunkohleklüngel übliche Abschlagszahlung an die Bezirksregierung in Höhe von sechs Millionen Mark großzügig aus, es ist aber sehr fraglich, ob sich durch das Begleichen der „Verwaltungskosten“ auch die Bürgerinteressen kaufen lassen. Der Spatenstich zum Baubeginn war illegal und verfrüht, denn die fünfzehn Widersprüche haben aufschiebende Wirkung. Erst nachdem die anstehenden Gerichtsverfahren für RWE positiv ausgegangen sind kann tatsächlich mit dem Bau begonnen werden. Und bis dahin wird noch viel Zeit vergehen. Diese Zeit sollte RWE dazu nutzen, den brodelnden internen Kampf zwischen Braunkohle- und Gasbefürwortern, also zwischen den Hardlinern und den innovationsfreudigen Managern auszutragen.
Tatsache ist nämlich, daß trotz BoA über sechzig Prozent der nutzbaren Energie als „Abwärme“ in die Umwelt gepustet werden. Ganz abgesehen davon, daß Niederaußem die Anwohner in bis zu 50 km Entfernung z.B. täglich mit 140Tonnen Schwefeldioxid, 3kg Cadnium, Tallium usw. vergiftet. Mit den Widersprüchen und den darauf folgenden Klagen, erhalten die innovativen Strömungen beim RWE die Möglichkeit ihre Position pro Gaskraftwerke mit Wärmeauskopplung zu stärken und durchzusetzen.

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