10. Oktober 1995

Sitzung des Arbeitskreises Hambach im Elsdorfer Rathaus. Dabei berichteten die Bezirksregierung Köln und die Rheinbraun über den aktuellen Stand des Tagebaus Hambach. Außerdem fand eine Ortsbesichtigung der zu verlegenden Straßen und
Schienenwege sowie eine Befahrung des Tagebaus statt.
Anbei eine stichpunktartige Zusammenfassung der Statements:
Bezirksregierung:
Die Problematik der geplanten A4-Verlegung war und ist nicht im Auftrag des Braunkohlenausschuß enthalten !.
Wegen der Aktivitäten der Bürgerinitiativen sei aber bis zur tatsächlichen A4 Verlegung noch so manche harte Nuß zu knacken.
Landschaftsverband Rheinland:
Der LVR hat lediglich den Auftrag die A4 von 4 auf 6 Spuren zu erweitern. Mit allen betroffenen Gemeinden, Städten und Kreisen wurde die Umweltverträglichkeitsstudie UVS zur A4 Verlegung besprochen.
Aktueller Zeitplan:
Frühjahr 1996: Linienbestimmungsverfahren
1997: Öffentlichkeitsbeteiligung
1998: Aufstellungsbeschluß
1999: Genehmigung
2000: Baubeginn
Die Rückläufer der UVS von den Kommunen werden z.Zt. vom LVR abschließend geprüft und dann an das Bundesverkehrsministerium weitergeleitet. Dabei stellt sich die desolate Finanzsituation von Land und Bund als weiterer Knackpunkt heraus. Die weitaus kostengünstigste Lösung ist eine Trassenführung der A4 auf dem Höhenniveu der Bundesbahnstrecke !!. Damit sind natürlich alle Argumente der Befürworter der Verlegung vom Tisch, denn am ehesten wird ja wohl am viel gepriesenen Lärmschutz gespart.
Rheinbraun:
Der neu eingesetzte Bagger 293 westlich von Elsdorf soll auch psychologisch als Signal betrachtet werden um der Bevölkerung zu signalisiert, dass der Tagebau bald auch die Siedlung Gesolei frißt und das Rheinbraun nicht aufzuhalten ist.
Auch das Fehlen der Lärmschutzwälle wird psychologisch begründet, da die Umsiedlungen in diesem Bereich erst 2003 bis 2009 abgeschlossen sein müssen und da die Wälle zum jetzigen Zeitpunkt wie eine Demarkationslinie wirken würden.
Die unklare politische Situation seit der rot-grünen Koalition wird bemängelt.
Bürgerinitiativen gegen die Verlegung der Autobahn 4:
Es wird klargestellt, daß die BI`s nicht für einen sofortigen Stopp des Tagebaus sind, sondern lediglich die A4 erst 2020 verlegt haben möchten.

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