Leserbrief von Peter Inden
Direktorenposten beim Tagebau Hambach einsparen.
Das Management der Rheinbraun Verstromungs AG kann einem schon leid tuen ! Da wird der Direktor des Tagebaus Hambach H.Schulz in allen Ehren in den „Ruhestand“ entlassen und das, obwohl er mit seinen 63 Jahren als Dinosaurier unter den 51 jährigen Vorruheständlern gilt. Als Vorbild taugt er sicher nicht, oder wird bei Direktoren mit unterschiedlichem Maß gemessen ? Der Direktorenposten beim Tagebau Hambach sollte zukünftig eingespart werden, da eine Neubesetzung dieser Stelle den betriebswirtschaftlichen Niedergang der Braunkohleverstromung nicht aufhalten kann. Die elektrische Energie kann im liberalisierten Umfeld wesentlich günstiger auf dem Spotmarkt beschafft werden, als das mit den uneffizienten Braunkohlekraftwerken möglich ist. In der jüngst veröffentlichten „Gefälligkeitsstudie“ zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Braunkohle, werden hingegen wieder einige medienwirksame Argumente in den Vordergrund gespielt, die bereits seit Jahren durch andere Studien widerlegt, bzw. durch einen ganzheitlichen Ansatz von vorne herein anders bewertet werden müssen. In der von der Rheinbraun Verstromungs AG beschworenen volkswirtschaftlichen Betrachtung fehlen natürlich die Kosten für die negativen Umweltauswirkungen des Tieftagebaus Hambach, kostenloses Sümpfungswasser, kostenloser Strom für den Eigenbedarf, Vernichtung der Grundwasservorräte, Vernichtung des Hambacher Forstes, überflüssige Verlegung der A4 usw. Allein mit dem kostenlosen Strom für die Bagger und die restlichen Eigenanlagen ließe sich bequem eine Millionenstadt versorgen. Warum enthält die Rheinbraun Verstromungs AG als Auftraggeber dem RWI und der FH Mönchengladbach diese Informationen wohl vor ? Die Antwort kann sich jeder Leser selbst geben !
Die „friedliche Übernahme“ der RWE Kraftwerker durch Rheinbraun läßt auch tief blicken. Nach der Landtagswahl am 14.Mai.’00 und nachdem die EU der RWE / VEW Fusion grünes Licht gegeben hat, werden sich solche Beispiele der stillscheigenden Überleitung von Arbeitsverträgen – zu meist schlechteren Konditionen – noch mehr häufen. Natürlich waren auch die geplanten 4800 abzubauenden Stellen bei der Rheinbraun Verstromungs AG nicht Gegenstand der Studie. Den Betroffenen muß aber klar sein, dass dieser Kahlschlag mit der 51er Vorruhestandsregelung, die übrigens unerwähnterweise die Volkswirtschaft starkt belastet, nicht alleine möglich ist. An einem Sozialplan geht also kein Weg vorbei. Dabei könnte das teilweise doch hoch qualifizierte Personal sicher auch zum Betrieb von Gaskraftwerken eingesetzt werden. Die Arbeitsplätze in den Tagebauen werden aber sicher kurz- bis mittelfristig auf der Strecke bleiben, mit oder ohne Gefälligkeitsgutachten.
Neue Kommentare
- Willi Robertz bei 07.07.2020 Kohleausstieg – Klimaschutz irrelevant
- Willi Robertz bei 23. Juli 2019 Pumpen für die Ewigkeit
- Willi Robertz bei 06. Mai 2019
-
Neuigkeiten
Stichworte
Tagebau Hambach Aktionsgemeinschaft der Bürgerinitiativen gegen die Verlegung der Autobahn A4 Wassereinbruch Peter Inden Aktionsgemeinschaft der Bürgerinitiativen gegen die Verlegung der A4 Josef Kaiser Merzenich Linienbestimmungsverfahren Manheim Flugblatt Hubert Böhr Gruene Elsdorf Bezirksregierung Leserbrief Buir Kerpen Hambach Waldspaziergang Autobahn A4 Hambachbahn Morschenich Verlegung SPD Marianne Kirsch Erftkreis A4 Verlegung Rheinbraun Autobahn A4 Verlegung Stellungnahme Podiumsdiskussion CDU Hambacher Forst Klage Braunkohle Susanne Kaiser Arnoldsweiler RWE Waltraud Schnell Niederaußem Merzenicher Erbwald Verlegung der Autobahn A4 Düren Naturschutzverbände InformationsveranstaltungHöhn & Vesper an der Tagebaukante
Schumis Dorf Manheim stirbt
Initiativen